Taekwon-Do Geschichte Allgemeines Lexikon Hyongs

Frauen im Taekwon-Do

In den letzten Jahren ist deutlich zu beobachten, dass immer mehr Frauen und Mädchen intensiv im traditionellen Taekwon-Do trainieren. Es mag einmal von Interesse sein, auf die Gründe dafür einzugehen.

Schon immer haben sich viele Frauen für Kampfsportarten - eine angebliche Domäne der Männer - interessiert. Was sie aber meist davon abhielt, diese Sportarten auch auszuführen, war die vielfach zu beobachtende Scheu der Frauen vor Zweikämpfen. Diese ist im traditionellen Taekwon-Do jedoch unbegründet, da diese Sportart ohne direkten Kontakt zu einem Gegner ausgeübt wird. Selbst dann, wenn Selbstverteidigungstechniken geübt werden, achtet man peinlichst genau darauf den Partner nicht zu verletzen, so dass auch hier die negativen Folgen von Zweikämpfen nicht in Betracht kommen.

Gerade das Üben von Selbstverteidigungstechniken aber ist es, was das Selbstbewusstsein der Frauen enorm stärkt, da sie wissen, dass sie sich im Notfall durch bestimmte Griffe, Schläge und Tritte jeden Gegner vom Leib halten können. Frauen, die in Sportarten wie dem traditionellen Taekwon-Do ausgebildet sind, brauchen keine Angst mehr zu haben, wenn sie nachts von einer Feier alleine nach Hause oder zum Auto gehen müssen. Selbst ihr Gang strahlt bereits das neu gewonnene Selbstbewusstsein aus Schließlich geben auch erfolgreich absolvierte Bruchtests den Frauen das Bewusstsein, über genügend Schlagkraft im Falle eines körperlichen Angriffs zu verfügen.

Dazu kommt letztlich, dass viele Frauen, die der Meinung sein, in Beruf oder Haushalt sich auf einer Einbahnstraße, ohne besondere geistige Herausforderungen zu bewegen, durch die starke Inanspruchnahme der Konzentrationsfähigkeit im traditionellen Taekwon-Do hier eine neue Herausforderung finden. Sie sehen sich nicht nur körperlich, sondern auch in besonderem Maße geistig herausgefordert, da das Sich - Konzentrieren - Müssen auf die verschiedenen Bewegungskombinationen den Geist und ganz besonders die Merkfähigkeit in hervorragender Weise schult.

Insgesamt gesehen werden also durch das traditionelle Taekwon-Do gerade bei Frauen eben die Eigenschaften gefördert, die ansonsten ohne solch ein komplexes Training verkümmern würden, nämlich Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und körperliche Fitness Dies mag in erster Linie ausschlaggebend dafür sein, dass sich immer mehr Frauen dem traditionellen Taekwon-Do verschreiben.

Kinder im Taekwon-Do

Traditionelles Taekwon-Do - ein Sport für jedermann. So erfreut sich dieser Sport in zunehmendem Maße einer ständig wachsenden Zahl von älteren Aktiven. Immer mehr Senioren erkennen die Vorzüge des traditionellen Taekwon-Do.

Wer kennt sie nicht, die Rückenschmerzen, z.B. hervorgerufen durch tägliche Büroarbeit, die heute schon 20-Jährige heimsuchen, oder das Zwicken hier und da am Körper das man nie so richtig ergründen kann. Durch regelmäßiges Taekwon-Do Training entsteht ein durchtrainierter Mensch, die Muskeln des ganzen Körpers werden beansprucht und dadurch aufgebaut. Insbesondere die Wirbelsäule, die meist die Ursachefür verschiedenste Rückenleiden ist, wird eingebettet in einen stärkenden Muskelapparat, der diese stützt und dadurch schont.

Vielleicht stellt man sich hier die Frage, wie und bei welcher Gelegenheit denn die Rückenmuskulatur im traditionellen Taekwon-Do trainiert wird, besteht doch dieser Sport insbesondere aus Arm- und Beinbewegungen. Dazu muss man wissen, dass alle Techniken grundsätzlich mit dem Einsatz des ganzen Körpers auszuführen sind. Ein Handkantenschlag beispielsweise entsteht nicht durch eine bloße Bewegung des betreffenden Armes, sondern wird unterstützt durch die Hüftbewegung und Einsatz der kompletten Rückenmuskulatur und Schulterpartie.

Durch das Training und die erlernte Beweglichkeit schenkt das traditionelle Taekwon-Do dem Übenden ein neues Selbstwertgefühl. So erreichen viele Senioren auch dann, wenn sie als solche erst mit dem Training begonnen haben, erstaunliche Leistungen, an die sie zuvor selbst nicht geglaubt haben.

Durch gezieltes Aufwärmtraining und dadurch, dass die Partnerübungen ohne Kontakt ausgeführt werden, wird die Verletzungsgefahr auf ein Minimum reduziert und das Üben mit wesentlich jüngeren Partnern wird möglich. Bruchtests werden nur dann verlangt, wenn dies der Aktive auch wirklich selbst möchte. Doch zeigt die Erfahrung, daß der Bruchtest meist nach anfänglicher Skepsis einen ganz besonderen Reiz auch auf Senioren ausübt, zeigt er doch die richtige Umsetzung der gelernten Bewegung am deutlichsten.

Familien im Taekwon-Do

Noch nie war die Familie so sportlich wie heute. Nach Feierabend oder Schule sowie am Wochenende geht jedes Familienmitglied der Sportart nach, die es für sich am geeignetsten hält. Eine sportliche Familie - doch hier muss man differenzieren. Der Begriff "Familiensport" ist nur dann erfüllt, wenn von allen dieselbe Sportart betrieben wird. Wenn zusätzlich noch ein vernünftiges Timing vorhanden ist, d h dass alle - zumindest überwiegend - in derselben Zeit trainieren, führt der gemeinsame Sport die Familie wieder zusammen, wo Beruf Schule und andere Verpflichtungen sie für große Zeiträume trennen.

Welche Sportart kann die individuellen Interessen von Frauen und Männern, von Mädchen und Jungen gleichermaßen erfüllen? Wo besteht die Gelegenheit, fair gegeneinander und dennoch miteinander Sport zu betreiben, ohne einem großen Verletzungsrisiko ausgesetzt zu sein, den Körper in Form zu halten und gleichzeitig nicht nur die mentalen Bedürfnisse einigermaßen zu befrieden, sondern den Geist dabei ebenfalls in hohem Maß zu schulen? Die Antwort ist einfach im traditionellen Taekwon-Do Hier hat jedes Familienmitglied, da es zwar mit der Familie zusammen, aber dennoch als Individuum trainiert, die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, unabhängig, ob Frau oder Mann.

Da die positiven Auswirkungen durch das Training im traditionellen Taekwon-Do nicht auf die Trainingszeit und auf das Individuum beschränkt bleiben, werden alle Bereiche im sozialen Gefüge, so auch die Familie entsprechend vorteilhaft beeinflusst Im traditionellen Taekwon-Do werden außer der körperlichen Fitness die geistigen Momente wie Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft, die Willenskraft zu Leistungssteigerung, Ausdauer und physische Beherrschung und der Gemeinschaftssinn (Teamgeist) ausgebildet. Dies sind alles Eigenschaften, die bei Interaktionen mit Menschen, gerade in der Familie, zur Intaktheit der Beziehungen zueinander führen und ein Zusammenleben auf lange Sicht erst möglich machen. Wenn man sich all diese Dinge noch gemeinsam, zum Beispiel durch gemeinsames Training im traditionellen Taekwon-Do aneignet, kann man die Situation als optimal bezeichn.